Eine detaillierte Wegbeschreibung • Autoren: Kuba-W. Slawski und Peter Lubb • April 2023 • weitere umfangreiche Informationen zur Via Baltica findest du hier →
Jakobsweg – Via Baltica
Vom Kloster Nütschau
bis an die Stadtgrenze von Hamburg
1. Vom Kloster Nütschau nach Vinzier (vb03)
Am Gelände des Klosters Nütschau entlang gelangt man auf eine Asphaltstraße. Nach 100m, kurz vor dem Hauptplatz bzw. Parkplatz des Klosters, trifft man auf ein etwas ungewöhnliches Hinweisschild des Jakobsweges. Es soll drei Dinge anzeigen:
1.1 Hauptweg über Tralau nach Vinzier (Via Baltica, 5 km)
Kurz hinter dem Schild rechts ab in die Straße Am Wiesenweg führt die klassische Jakobswegroute weiter über Tralau nach Vinzier. Dies ist ein schöner, meist naturnaher Weg, welcher weite Blicke über die Landschaft bietet. Die Kapelle in Tralau ist leider meist geschlossen. Hinter der Kapelle gelangt man auf einem schönen Waldrandweg nach gut 2km auf die durch Vinzier führende Hauptstraße. Diese überquert man geradeaus. Hier trifft man die unter 1.2 genannte Variante.
1.2 Wegvariante Nütschau-Vinzier (3 km)
Diese Variante führt direkt nach Vinzier: Man geht nach besagter Markierung geradeaus am Kloster vorbei, die Schlossstraße entlang und erreicht nach Unterquerung der Autobahn nach ca. 600m die Lindenstraße. Weiter nach links auf dem Fuß- und Radweg ebenfalls ca. 600m bis zur Abzweigung in die Vinzierer Straße. 2km weit folgt man einem Fuß- und Radweg bis Vinzier, ab Ortsanfang als Hauptstraße. Man geht weiter geradeaus durch den Ort und biegt kurz dahinter nach links in die Ringstraße ein. Hier trifft diese Pilgerweg-Variante wieder auf die von rechts aus Tralau kommende Via Baltica.
1.3 Kloster und Pilgerherberge
Rund 100m weiter geradeaus befindet sich die Pilgerherberge des Klosters im rechts gelegenen Jugendhaus. Zur Anmeldung gehe man jedoch geradeaus, am Eingang zum Klostervorplatz vorbei und dann auf der linken Seite in die Rezeption.
Hinweis: Das Kloster bietet neben einfachen Unterkünften für Pilger (die aber auch durch Jugendgruppen belegt sein können) auch hotelähnliche Zimmer mit eigenem Bad (verständlicherweise zu anderen Preisen) an. Hierauf sollte man bei Anfragen oder Reservierungen achten. Im ersten Gebäude (Speisesaal) befindet sich eine (öffentliche) Toilette.
2. Von Vinzier nach Sülfeld (vb03)
Von der Kreuzung am Ende von Vinzier aus folgt man einem Sträßchen Richtung Grabau für 2,4km. Dort geht man an der Hauptstraße (Rosenstraße) rechts und nach 200m gleich wieder links. Der Dorfgasthof (ist dienstags geschlossen) lädt zu einer Pause ein. Gegenüber befindet sich ein historisches Backhaus. Rechts daneben in einer ehemaligen Telefonzelle kann man sich ein Buch aussuchen und zum Lesen mitnehmen (wenn man ein anderes dort vielleicht zurücklassen möchte?). Nach einem weiteren Kilometer, nach einer Rechtskurve, erreicht man (links liegend) den ehemaligen Bahnhof von Grabau, biegt aber vorher nach rechts auf den alten Bahndamm ab. Ab hier gibt es eine lange, gerade Piste, gesäumt von zahlreichen alten Obstbaumsorten.
Nach knapp 3km biegt man in Sülfeld rechts ab in die Bahnhofstraße. (Wer nicht in den Ort möchte, kann dem Bahndamm geradeaus folgen und spart einige Meter). Man geht die Oldesloer Straße entlang und erreicht Am Markt den Ortskern von Sülfeld (Bäcker bis 17 Uhr, Apotheke). Empfehlenswert ist ein Besuch der unübersehbar rechts aufragenden, alten Kirche (Pilgerstempel innen liegend). Man wird überrascht, erstaunt oder vielleicht auch … sein. Weiter geht es wenige Meter den Neuen Weg entlang und nach links abbiegend, an einer Sitzgruppe und Infotafel vorbei, in den Fußweg Am Alsterkanal hinein. (Wer den Neuen Weg weitergeht, erreicht einen großen Supermarkt.) Am Alsterkanal aufpassen, denn es geht gleich wieder rechts in einen Fußweg Am Großen Graben. Diesem folgt man am Alten Alsterkanal (archäologisches Denkmal) entlang einige hundert Meter, bis man wieder auf leicht ansteigendem Weg die ehemalige Bahntrasse erreicht.
3. Von Sülfeld nach Kayhude (vb03)
Am Sülfelder Bahndamm können wir uns entscheiden, wie wir nach Kayhude gelangen. Es gibt zwei Möglichkeiten:
3.1 Von Sülfeld über Nahe (Pilgerquartier!) nach Kayhude (13km)
Wir folgen dem Hauptweg mit der Pilgermuschel und dem Infozusatz: „Nahe“ auf dem Richtungspfeil, indem wir rechts abbiegen und auf dem Bahndamm weitergehen. Am südlich gelegenen Niendorfer Moor entlang erreichen wir nach 6,1km den Ort Nahe. Hinter einem Discounter biegt man links ab auf die verkehrsreiche Bundesstraße B432, der wir weiter auf einem Fuß-/Radweg an der linken Straßenseite folgen. An einer Fußgängerampel weist das Pilgerzeichen nach rechts. Nach Überqueren der Straße führt ein schmaler Durchgangsweg zur Auferstehungskirche. Hier bietet der Pastor geistliche Betreuung und auch ein Pilgerquartier an. Der weitere Weg führt dann hinter dem Kirchplatz links abbiegend wieder zurück auf den Fuß-/Radweg an der Bundesstraße B432. Nach 5,4km Geradeausweg erreicht man das Ortsende von Kayhude beim Gasthof „Alter Heidkrug“. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens kein verlockender Weg (den man auch per Bus zurücklegen könnte). Wer nicht das Pilgerquartier in Nahe in Anspruch nehmen will, dem sei Variante 3.2. empfohlen.
3.2 Variante durch das Nienwohlder Moor über Stegen und Kayhude (11 km)
(Die folgenden km-Angaben beziehen sich auf die Entfernung ab Sülfelder Bahndamm).
Dieser Weg erfordert mehr Aufmerksamkeit wegen der vielen Abbiegungen, ist aber landschaftlich weitaus schöner als Variante 3.1. Er kann nach starken Regenfällen stellenweise recht matschig sein. Wenn der Bohlensteig hinter Bad Oldesloe überflutet war, sollte auch dieser Weg nicht begangen werden. Wir queren hierfür den Süllfelder Bahndamm und folgen geradeaus südwärts dem Hanseatenweg (gekennzeichnet mit einer weißen Kogge auf schwarzem Grund) durch das Nienwohlder Moor. Diese neu ausgeschilderte Strecken-Variante mit dem gelben Pfeil auf blauem Grund und Zusatzinfo: Stegen-Kayhude (11km) verläuft ca. 500m auf dem asphaltierten Torfredder, der danach in einen Feldweg übergeht. Der Name Torfredder deutet darauf hin, dass hier früher Torf abgebaut wurde. Vom ehemaligen Moor ist in diesem Abschnitt nicht mehr viel zu erkennen. Nach weiteren ca. 200m gehen wir an einer Bank vorbei weiter geradeaus, ohne den Abzweig nach rechts zu beachten. Der Weg windet sich, führt rechts an einem Abzweig zum „Haus Bullerbü“ vorbei und erreicht das bewaldete Moorgebiet.
Nach einer Links- und Rechts-Wendung sehen wir rechts das bewaldete und vernässte Moorgelände. Links schweift der Blick über Wiesen und Weiden und auf die Randbebauung des lang gezogenen Dorfes Nienwohld-Stegen. Rechts des von Bäumen beschatteten Weges begleitet uns der Alte-Alster-Graben. Nach ca. 2km gehen wir den Weg geradeaus, an einer Info-Tafel vorbei und ignorieren den Linksabbieger. Nach ca. 3,5km erreichen wir ein Schild „Landschaftsschutzgebiet“‘ mit schwarzer Eule auf gelbem Grund. Der Weg führt geradeaus weiter, wir folgen aber der Ausschilderung des Hanseatenweges und dem Pilgerweg-Pfeil, biegen rechts ab und bleiben am Moorrand. Nach ca. 3,7km ignorieren wir den Rechtsabbieger in den Wald, gehen geradeaus am Weganzeiger vorbei, dem Hinweisschild: „Nahe-Bargfeld“ folgend. Den nächsten von links hinzukommenden Plattenweg (Abbieger zum Dorf) ignorieren wir ebenfalls. Wir gehen den Weg weiter geradeaus und folgen nun dem breiten Schotterweg, der zu einem (4,9km) betonierten Fahrweg mit einem Sandstreifen in der Mitte wird. Am nächsten Wegekreuz mit Infotafel und Sitzbank biegen wir links ab und folgen dem Hinweisschild Richtung: „Burg Stegen“ 1,7km. Nach ca. 700m auf breitem Schotterweg gelangen wir zu einer T-Kreuzung, sehen vorher die Baummarkierung (gelber Pfeil nach rechts) und nehmen nun den Abbieger nach rechts. Obacht! Nach ca. 300m biegen wir an der nächsten T-Kreuzung nicht nach links (Bornhorst/ Bargfeld) ab, sondern gehen 20-30m weiter nach rechts (Burg Stegen 1km/ Kayhude 3,8km) und biegen gleich danach links ab! Die ersten 50m sind noch asphaltiert, dann wird der Weg sandfest.
Im weiteren geraden Verlauf (den Linksabbieger nach 800m ignorieren wir wieder) kommen wir am archäologischen Denkmal „Burg-Stegen“ vorbei. Das Gelände kann man leider nicht betreten, da die Brücke nicht mehr verkehrssicher ist. 300m danach fließen Alte Alster und Alster zusammen. Der Weg wendet sich nach links. Wir überschreiten eine Brücke, gehen durch ein Wäldchen und gelangen zum „Gut Stegen“, das wir auf einer asphaltierten Straße durchqueren. Sie stößt auf den Alsterweg, in den wir nach rechts abbiegen. Nach ca. 400m geht er in einer Linkskurve in den Stegener Weg über und führt uns nach und durch Kayhude, bis zur Schulstraße. Hier geht es nach rechts ab. Nach ca. 200m zweigt rechts der Bäckerweg (nicht markiert) ab. An dessen Ende (in ca. 300m) können wir dort bei einem Bäcker eine Pause einlegen (bis 17 Uhr). Dort treffen wir auf die von rechts (von Nahe) kommende Via Baltica, der wir auf dem Rad- und Fußweg entlang der Bundesstraße B432 für 1,1km nach Süden folgen.
Markierte Alternative mit weniger Straße:
Wenn wir nicht in den Bäckerweg gehen, sondern der Schulstraße weiter folgen, gelangen wir nach 100m, gleich hinter der Bushaltestelle, zu einem Abbiegepfeil nach links zum Sport- und Tennisplatz. Wir gehen vor dem Spielplatz nach rechts und gleich wieder nach links um den Sportplatz herum. Dahinter biegen wir rechts in einen schmalen Fußweg, folgen seinem Verlauf, überwinden nacheinander drei hölzerne Brücken (Radfahrer müssen ihre Räder an den Brücken anheben) und erreichen die verkehrsreiche Bundesstraße B75. Wir überqueren sie vorsichtig und gehen auf der gegenüberliegenden Seite nach rechts auf den Fuß- und Radweg. Nach ca. 800m gelangen wir hinter Ehlersberg an die große T-Kreuzung der B75 mit der B432. Hier treffen wir auf die von rechts kommende Via Baltica, der wir links Richtung Süden für 300m folgen bis zum Landhaus ‚Alter Heidkrug‘.
Wer jetzt eine Unterkunft in der Nähe sucht, kann den Bus Richtung Bad Segeberg bis Tangstedt (Haltestelle Rethfurt) bzw. bis Nahe nehmen und am nächsten Morgen zurück nach Kayhude fahren und von dort wieder den Weg hinter dem „Alten Heidkrug“ fortsetzen. Alle Wege bzw. Varianten führen zum ‚Alter Heidkrug‘ an der B432. Gegenüber ist ein großer Wohnmobilhändler. Am Ende des großen Parkplatzes hinter dem Heidkrug biegen wir nach links auf diesen ein und queren ihn. Weiter geht es in den rechten der beiden Fahr-/Fußwege. Beim Schild „Privatweg“ nicht weiter gehen(!!), sondern links abbiegen in einen Waldweg (gelber Pfeil). Diesem schmalen, manchmal etwas kurvigen und hügeligen Weg entlang der tiefer liegenden Alster folgen, bis er hinab geht zum Fluss (Radfahrer schieben hier am besten).
Ab hier geht es weiter auf dem Alsterwanderweg nach Hamburg – insgesamt 37km von Kayhude bis an die Elbe. Dieser Weg ist gut als Wanderweg gekennzeichnet und an wichtigen Stellen findet sich auch das Muschelzeichen.
Hinweis: Es gibt eine Naturschutz-Richtlinie der EU, die sich in der Umsetzung befindet. Sie soll an Flüssen eine Uferzone von 40 Metern naturnah halten. Was das für den viel begangenen und oft ufernahen Alsterwanderweg bedeutet, ist im Moment nicht abzusehen. Eventuell trifft man demnächst unterwegs auf Umleitungen. Wir werden das beobachten.
TiPP: Eine anschauliche Darstellung des Weges durch Hamburg bietet ein Kartensatz der Jacobi-Kirche Hamburg von Pastor Bernd Lohse. Auf den Seiten 8-10 wird der Weg detailliert gezeigt. Dieser Kartensatz ist zu erwerben in der Hauptkirche St.-Jacobi in Hamburg. Die aktuelle Ausgabe deckt sich nicht immer mit dem hier beschriebenen Wegverlauf und ist hinsichtlich von Adressen und Rufnummern nicht mehr aktuell.
Bitte lesen:
Dieser Text soll und kann kein Ersatz für die gängigen Pilgerführer sein. Diese enthalten viele weitere nützliche Informationen. Deren Verwendung wird ausdrücklich empfohlen. Aktuelle Informationen (auch aus den Rückmeldungen der Pilgernden unterwegs) tragen die Aktiven, und die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft e.V. auf der Website www.jakobswegfreun.de zusammen. Wie ist es dir auf deinem Weg ergangen? War er ausreichend markiert oder fehlten Wegzeichen? Gab es Hindernisse oder Baustellen? Was hat dir besonders gefallen? Wir freuen uns über deine Rückmeldung, an: baltica@jakobswegfreun.de
Die Veröffentlichung des Textes (auch in Auszügen) bedarf grundsätzlich immer der schriftlichen Zustimmung durch einen der beiden Autoren oder des Admin.
Eine Haftung jeglicher Art – insbesondere in Bezug auf die Wegbeschreibung, den Wegverlauf und Wegzustand – ist ausdrücklich ausgeschlossen. Der Wegverlauf und die beschriebenen Zustände können sich ändern. Die Nutzung der beschriebenen und markierten Wege erfolgt immer auf eigene Gefahr!
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Wir wünschen dir und euch jederzeit einen guten Weg.
baltica@jakobswegfreun.de
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