Der Westküstenweg

Dithmarscher Jakobsweg

Im September 2013 erfuhr der neuent­wickelte Dith­marscher Jakobs­weg seine feier­liche Eröff­nung. Er ist Bestand­teil des mittel­alter­lichen, west­lichen Handels­weges, aus­gehend von Holstebro (DK) über Ribe, im Hinterland entlang der Nordsee­küste bis Wedel und Hamburg.

Von der Eider­brücke führt der Pilger­weg durch abwechs­lungs­reiche Land­schafts­teile – Deiche, Köge, Strand­wälle, See­marschen, Fluss- und Meer­nie­derungen, Geest, Wälder, alte Steil­küsten – über 12 Kirchen nach Bruns­büttel und weiter auf dem Elbe­radweg zur Anbin­dung an die Via Jutlandica bei Glücksstadt.

Hinweis:   Eine rechtzeitige Anmeldung, ein eigener Pilger­ausweis, Iso­matte und Schlaf­sack sind für die Über­nach­tung in den Pilger­unter­künften (PU) und Her­bergen (PH) am Weg erfor­der­lich. Es gibt eine geson­derte Herbergsliste.

Eiderbrücke (Foto © Wolfgang Mohr)

| 1. Etappe |

Eiderbrücke-Hemme (ca. 16,5km)

Nach einem kurzweiligen Besuch des „Hollän­der­städtchens“ Friedrich­stadt „starten“ wir von der Eider­brücke zu einer reiz­vollen Deich­wan­derung (2 km) durch eine natur­nahe Fluss­land­schaft zum Dorf St.-Annen. Die kleine Kirche von St.-Anna liegt idyl­lisch auf einer hohen Wurt und zeichnet sich durch ihr Inventar und besondere Entstehungs­geschichte aus. Der Weg setzt sich fort durch einen alten Koog auf dem ehe­maligen Post­landweg nach Lehe und Lunden. Nun befinden wir uns auf dem uralten Strand­wall, auf dessen höchsten Punkt der Dünen­kette die St.-Lauren­tius-Kirche steht. Berühmt und einmalig ist dort der Geschlech­ter­friedhof (Grab­platten, Stelen und Keller aus dem 16./17.Jh). Dann geht es weiter über den Gänse­markt (größter Dorf­platz Schleswig-Holsteins) nach Krempel auf der einstigen ‚Lundener Düne‘ bis zum Straßen­dorf Rehm. Dort verlas­sen wir die Nehrung und begeben uns in die Marsch nach Hemme. Die St.-Marien-Kirche mit reicher Innen­ausstattung (Geschlechter­wappen, 16.Jh) thront weit sichtbar auf hoher Wurt (PH im Pastorat).

| 2. Etappe |

Hemme-Weddingstedt (ca. 16,5km)

Wir verlassen Hemme in Richtung Strübbel nach Neuen­kirchen, wo sich die St.-Jacobi-Kirche (14.Jh) über den Dächern des Ortes erhebt. Weiter geht es Rich­tung Osten am NSG „Weißes Moor“ (einziges Marsch­hochmoor in Schleswig-Holstein) vorbei zur Steller Burg (sächsische Sperr- / Ring­wall­burg aus dem 9.Jh) am alten Heer- und Ochsen­weg. Dem folgen wir nun bis zur St.-Andreas-Kirche (11./12.Jh) mit ihrem markanten Rund­turm­stumpf in Wedding­stedt (PU im Gemeinde­haus,  nur für geführte Gruppen).

| 3. Etappe |

Weddingstedt-Hemmingstedt (ca. 14km)

Auf dem ehemaligen alten Handelsweg geht es teil­weise durch den Kreis­forst in Rich­tung Heide zur St.-Jürgen-Kirche, die dem größten unbe­bauten Markt­platz Deutschlands eine malerische Note verleiht (PU im Gemeinde­haus Mitte oder in der DJH, Poststr. 4). Über Lohe-Rickelshof geht es anschlie­ßend auf einem alten Landweg (Dellweg) zur sehens­werten Feld­stein­kirche St.-Marien (14.Jh) in Hemming­stedt (PU im Gemeindehaus).

Dom in Meldorf (Foto © Wolfgang Mohr)

| 4. Etappe  |

Hemmingstedt-Meldorf/ Windbergen (ca. 16,1km)

Zunächst gehen wir in Richtung Ketelsbüttel und nach ca. 1,2km biegen wir links in den Dellweg. Wir treffen nach geraumer Zeit auf das Landes­denkmal ‚Dusend­düwels­warf‘, welches an eine erfolg­reiche Schlacht der Dith­marscher erin­nert, die mit List und Freiheits­willen ein riesiges Dänisch-Hol­steinisches Heer in die Flucht schlugen (17. Februar 1500). Über Epen­wöhrden erreichen wir Meldorf mit seinem imposanten Dom.

Bei der Einkehr begrüßt auf der rechten Seite eine Skulp­tur der Hl. Gertrud (15.Jh) – Patronin der Reisenden und Pilgern­den. Beein­druckend sind u.a. die Gewölbe­fresken (13./14.Jh) in diesem inneren, gotischen Bau. Durch das male­rische Kloster­viertel (Kloster­bau­fragmente, altes Pastorat mit Kapel­len­trakt) folgen wir außer­halb Meldorfs einem alten Kirch­weg nach Wolmers­dorf und weiter durch die Moor­nie­derung auf die Geest nach Wind­bergen. Die kleine Wall­fahrts­kirche ‚Zum Heiligen Kreuz‘ hütet die 1495 an dieser Stelle im Acker gefun­dene Figur des gekreu­zigten Jesus Christus (Gelbguss, 11.Jh, älteste in SH bis auf den heutigen Tag). Seit 2013 finden wieder jähr­liche öku­menische Wall­fahrten statt. Wind­bergen (Pilger­zentrum) zählt zu den Höhe­punkten des Weges. (PU in der Sport­halle Windbergen).

Wallfahrtskirche ‚Zum Heiligen Kreuz‘ Windbergen (Foto © Wolfgang Mohr)
Berg der Freude (Foto © Wolfgang Mohr)

| 5. Etappe |

Windbergen-St.-Michaelisdonn/ Eddelak (ca. 16,4km)

Auf dem Gudendorfer Landweg (ca. 1,5 km hinter Wind­bergen besteht die Möglich­keit, einen Exkurs auf den land­schaft­lich schönen Franzis­kus­weg zu machen; Weg­beschreibung siehe am Ende) gelangen wir nach Guden­dorf und weiter in den Barlter Klev (aufge­forstete Dünen- und Heide­fläche mit sehens­werter Gedenk­stätte für sowj. Kriegs­gefan­gene); nach St.-Michaelisdonn schlagen wir den Weg zur Mühle ‚Edda‘ in beson­ders schöner Lage auf dem Klevhang ein.

Weiter geht es zur kleinen, aber schönen Saal­kirche St.-Michaelis (Schlüssel gegen­über im Senioren- und Pflege­heim). Unser Weg führt uns nun auf die mit Kratt­wald und Heide bestan­dene uralte Meeres­steil­küste (NSG Klev). Von einem Erosions­einschnitt freier Blick aus 30 m Höhe („Berg der Freude“) über die Süder­marsch bis nach Bruns­büttel. Nachfolgend geht es abwärts in die Marsch nach Eddelak zur St.-Marien-Kirche (Erztaufe, 13.Jh und spätgot. Triumpf­kreuz, 1520 / PU im Gemeindehaus).

Mühle (Foto © Wolfgang Mohr)

| 6. Etappe |

Eddelak-Brunsbüttel (ca. 9,4km)

Bei unserer letzten Etappe grüßt vom Orts­rand die schöne, reet­gedeckte Hollän­der­mühle „Gott mit uns“ und gibt uns dieses Verspre­chen mit auf den Weg. Süd­west­lich durch die Marsch, stetigen West­wind, einsame Höfe, Möven­geschrei und Enten­geschnatter am Helser Fleth erleben wir auf dieser Strecke bis Bruns­büttel. Dort ange­kommen führt ein verkehrs­ferner Weg an der idyl­lischen Braake (durch Deich­bruch entstan­dener Wasser­lauf) und weiter durch den Ort zur St.-Jakobus-Kirche im histo­rischen Markt­geviert (einzig­artiger Barock­altar, Königs­loge, Sand­stein­tafel außen am Ost­fenster mit Relief des Hl.-Jakobus in Pilger­tracht, 1684 / PU im Gemein­de­haus der kath. Kirchen­gemeinde Maria Meeres­stern in der Boje­straße 32).

| 7. Anschlussetappe |

Brunsbüttel-Glückstadt/ Via Jutlandica Zentralroute (ca. 24km)

Wer den Anbindungsweg zur Via Jutlan­dica bei Glücks­stadt weiter­gehen möchte, benutzt die Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal und gelangt bei Büttel auf den Elbe­rad­weg. Ein reiz­voller Pano­rama­weg öffnet sich dort dem Pilger: Große Schiffe auf der Elbe, hübsche Katen, Höfe, Leucht­türme und Orte hinter dem Deich, wie St.-Marga­reten und Brock­dorf (PU, Möglich­keit im Pastorat neben der Kirche St.-Niko­laus) laden zum Verweilen ein.

Hinter dem Störsperrwerk trifft der Dith­marscher Jakobs­weg (West­route) auf die Zentral­route der ebenfalls markierten Via Jutlandica.

Weg entlang der Elbe nach Glückstadt (Foto © Wolfgang Mohr)


Ansprechpartner:   Deutsche St.-Jakobus-Gesellschaft e.V.   Region Norddeutschland
Kontakt:   dithmarscher@jakobswegfreun.de

►     zum Seitenanfang       ↑   ( nach oben )

←   zurück