Die Pilgerherbergen an und in der Nähe der Via Baltica werden gut angenommen. Dass der Jakobsweg künftig an der Herberge der Katholischen Pfarrei Herz-Jesu am Doberweg vorbeiführen wird, begrüßt Diakon Rainer Wawra. „Wir haben hier Pilger aus dem ganzen Bundesgebiet, aber auch aus dem Ausland“, berichtet er. Hier finden die Wanderer ein Luftbett im Gemeindehaus, können die Küche mitbenutzen. Zwar gebe es keine Dusche aber Waschmöglichkeiten. In diesem Jahr seien jedoch noch nicht ganz so viele Pilger vorbeigekommen.
Weiter unterwegs auf der Via Baltica können die Pilger in Alt Karin einen Stopp einlegen. Hier bietet die evangelische Kirchengemeinde Kröpelin im Kirchengemeindehaus zwei Zimmer mit zwei Betten an. „Den Schlafsack müssen die Pilger mitbringen“, sagt Bärbel Schenke, Mitglied im Kirchengemeinderat. 60 Pilger nutzen im Schnitt pro Jahr die Übernachtungsmöglichkeiten, kommen ebenfalls aus ganz Deutschland, Polen, Spanien, den Niederlanden. „Das einzige Handicap ist, dass es von Bad Doberan bis Alt Karin keine Einkaufsmöglichkeit gibt“, sagt Bärbel Schenke. Das sei manchmal schon schwierig. Eine Notration an Knäckebrot und Nudeln für die Pilger sei daher vorhanden.
Viele junge Pilger würden von Bad Doberan bis Neubukow durchlaufen, die Gäste in Alt Karin seien im Durchschnitt 70 plus. Seit über zehn Jahren wird in Alt Karin eine Pilgerherberge angeboten. „Die Bedürfnisse und Erwartungen sind anders geworden“, sagt Bärbel Schenke. Zum Teil können die Pilger auf den Routen mittlerweile Pensionen als Herberge nutzen und bekommen auch hier einen Stempel.
In Rethwisch und Russow sind in den vergangenen Jahren neue Herbergen entstanden. In Russow direkt neben der Kirche im Gemeindehaus, in Rethwisch auf dem Pfarrhof wurde das einstige Backhaus reaktiviert. Unter Dach können die Pilger und Wanderer schlafen, im Erdgeschoß befinden sich Küche und Backofen. Die beiden Orte liegen nicht an der Via Baltica, damit in Zukunft aber mehr Wanderer den Weg hierhin finden, sollen die Herbergen als Ausweichmöglichkeiten für die „Via Baltica“ aufgenommen werden, berichtet Pastorin Ulrike Diedrich. Im Katalog für die Wanderroute „Von Kirche zu Kirche“ sei das Pilgerhaus erwähnt.
Quelle: Dieser Artikel von Anja Levien wurde veröffentlicht in der OSTSEE-ZEITUNG am 27. Juli 2018