Die Klosterscheune in Althof soll künftig auf dem Weg der Pilger liegen.    (© Foto: Anja Levien)

Stopp am Kulturgut: Pilger auf neuen Wegen

Die Pilger, die auf der Via Baltica durch Alt­hof und Bad Doberan lau­fen, neh­men bald einen ande­ren Weg. Die Route des baltisch-west­fä­lischen Jakobs­weges wird angepasst. Der Grund: Pilger sollen auch die Kultur­güter der Münster­stadt ken­nen­ler­nen. Die Initia­tive für die Ände­rung kommt vom Verein Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft.

Aus dem Hütter Wohld kommend wan­dern die Pilger bisher Rich­tung Althöfer Bahn­hof, ohne an der Kapelle und der Kloster­scheune in Althof vorbei­zu­kom­men. Der Weg soll künf­tig hier vorbei­führen, dafür sind noch Abstim­mun­gen mit der Kirchen­ge­meinde not­wendig. „Das sind Punkte, die histo­risch von Bedeu­tung sind“, begrün­det Bern­hard Weber, Weg-Koor­di­nator Via Baltica in der Deut­schen St. Jakobus-Gesell­schaft, die Routen­än­de­rung. In Althof wurde einst das Doberaner Kloster gegrün­det. Der Jakobs­weg orien­tiere sich an histo­rischen Orten.

Die Via Baltica ist der längste deutsche Jakobs­weg, führt von der pol­ni­schen Grenze auf Usedom über Greifs­wald, Rostock, Wismar, Lübeck, Hamburg und Bremen nach West­falen. Laut Weber orien­tiere sie sich am histo­rischen Verlauf der Handels­routen, könnte aber auch einige Kilo­meter von denen abwei­chen. „Wir gehen davon aus, dass die Handels­routen auch von den Pilgern genutzt wurden“, so Weber.

Von Althof aus führt der Weg bisher über die Clara-Zetkin-Straße ins Kloster­gelände, jedoch nicht bis vors Münster. „Da haben wir uns überlegt, ihn zu verle­gen. Seit 2016 gibt es auch eine Pilger­her­berge im Dober­weg, das war ein weiterer Punkt für die Anpas­sung“, so Bern­hard Weber. Vorbei am Münster wer­den die Pilger dann bis zur Molli­straße gelei­tet und wan­dern dann Rich­tung Hohen­felde. Trotz der Routen­ver­än­de­rung seit der Weg kaum länger. Die Route wird durch die Jakobs­muschel kennt­lich gemacht, die an Schil­dern ange­bracht wird.

Im weite­ren Verlauf von Bad Doberan nach Retschow wer­den der­zeit eben­falls Gespräche über eine Umlei­tung geführt. „Er führt jetzt ziem­lich lang an der Kreis­straße 6 entlang. Wir wür­den ihn gerne durch den Wald legen und sind im Gespräch mit der Landes­forst­behörde“, sagt Weber.

Er selbst sei schon in Spanien auf dem Jakobs­weg gepil­gert. „Ich habe es als Berei­che­rung empfun­den und fand die Markie­rungen und Pilger­her­bergen hilf­reich“, begrün­det er sein Enga­gement: „Wir wollen die Berei­cherung weiter­geben.“ Pilgern sei ein persön­liches Erlebnis, dass manch einem Einsich­ten bringt, die wichtig seien.

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Quelle:   Dieser Artikel von Anja Levien wurde veröffentlicht in der OSTSEE-ZEITUNG am 27. Juli 2018

Die Route in Bad Doberan und Althof ändert sich
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